Aller guten Dinge sind drei!
Schul- und Landeswettbewerb “Jugend debattiert – Iberien” 2022
Unter dem Motto “Aller guten Dinge sind drei!” fand dieses Jahr der Landeswettbewerb “Jugend debattiert – Iberien” vom 14. bis 17. März 2022 an der Deutschen Schule Bilbao statt. Drei starke Teilnehmerinnen diskutierten drei kontroverse gesellschaftsrelevante Themen an drei intensiven und interessanten Tagen, für deren Zustandekommen die Maßnahmen gegen die Pandemie dem Organisationsteam der DS Bilbao drei Anläufe abverlangten. Die Pandemie hatte das Ereignis zwei Jahre lang unterbrochen. Dennoch hatte sich das Organisationsteam unter der Leitung von Andrea Strube (Jd-Koordinatorin und Lehrerin an der DS Bilbao) auch beim dritten Anlauf nicht entmutigen lassen und konnte nun endlich Schülerinnen und Schüler deutscher Schulen der gesamten iberischen Halbinsel versammeln, um die Themen “Impfpflicht”, “Wählen ab 16” und “das bedingungslose Grundeinkommen” zu debattieren.
Die Deutsche Schule San Sebastian wurde von den Zehntklässlerinnen Claudia Mendéz, Inés Legarda und Johanna Guterl vertreten. Alle drei hatten sich zuvor im schulinternen Wettbewerb gegen ihre Mitschüler*innen durchgesetzt, der zuvor im Januar an der Deutschen Schule San Sebastian durchgeführt wurde. Johanna und Claudia verteidigten die im Losverfahren zugeteilten Standpunkte in spannenden Debatten über die Einführung einer Impfpflicht und das Wahlrecht für Jugendliche gegen ihre Mitstreiter*innen und bewiesen sich als faire, sprachlich gewandte und schlagfertige Debatantinnen. Inés hingegen trat als Jurorin an und hatte die schwierige Aufgabe, gemeinsam mit weiteren Juror*innen die Diskussionen zwischen den Kontrahent*innen zu beobachten und zu bewerten. Eine Aufgabe die angesichts des hohen Niveaus der Teilnehmer*innen und der Komplexität der Themen viel Aufmerksamkeit, Reflexion und Fairness abverlangt.
Die Finaldebatte um die Frage der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens wurde von Laura Sienczka Clemente (DS Las Palmas), Evelyn Noll (DS Las Palmas) und María Rueda López (DS Madrid) und Max Flechsig (DS Barcelona) ausgetragen. Einen knappen aber verdienten Sieg trug schließlich María Rueda López davon.
Letztlich kehrten jedoch alle als Gewinner an ihre Schulen zurück, denn das Erlebnis ist eine große Bereicherung für Lehrer*innen, Schule und Schüler*innen. Die Schüler*innen erwiesen sich als sportliche Wettkampfteilnehmer*innen, die ohne Neid und Missgunst in den Debatten der anderen Teilnehmer*innen mitfieberten und bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten als harmonische, freundliche und unterhaltsame Gruppe die Stadt Bilbao schmückten. Zudem hatten sie Gelegenheit mehrere Tage am Stück Deutsch zu sprechen und Kontakte mit Schüler*innen zu knüpfen, die so wie sie eine Verbindung zur deutschen Sprache und Kultur haben. Auch die Lehrer*innen der Schulen aus Portugal, Sevilla, Teneriffa, Las Palmas, Madrid, Barcelona, Málaga, Bilbao und San Sebastian hatten Gelegenheit zum professionellen Austausch.
Jedoch das Wichtigste waren die nach so langer Zeit der Isolation notwendige reale Begegnung mit gleichaltrigen Schüler*innen aus anderen Teilen der iberischen Halbinsel, die Erfahrung des Freien Meinungsaustausch und das Erlernen der Konfliktlösung im Gespräche, eine Kunst, die gerade in Zeiten, in denen die Kanonen in der Ukraine sprechen, umso wichtiger ist und anbetracht des friedvollen und konstruktiven Miteinanders der Schüler*innen Hoffnung macht, dass die Zukunft eine friedlichere sein wird.